Reich und sexy

Berlin? Ja, Berlin. Diesmal ist keine Rede von einer „Failed Stadt“ (SPIEGEL), noch von einem „Katastrophenregime im Ausnahmezustand“ (WELT). Diesmal nicht.

Denn die Hauptstadt hat 2017 einen Überschuss von 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Ein so hohes Plus hat Berlin lange nicht erzielt. Durch die gute Konjunktur und eine solide Finanzplanung nahm der Senat mehr ein, als er ausgab. Das hätten viele Kritiker der „Arm, aber sexy“-Stadt nicht zugetraut. Bätschi! Read More

“Els carrers seran sempre nostres“

Die Auseinandersetzung zwischen Katalonien und dem spanischen Zentralstaat um die Unabhängigkeit der Katalanen hat sich in den vergangenen Tagen massiv zugespitzt. Barcelona, das urbanisierte Sinnbild Kataloniens und zugleich emotionaler Bezugspunkt für Menschen in ganz Europa, steht dabei besonders im Fokus. Unser Autor Max ist seit Mitte September zum Auslandssemester dort – und steht damit seit seiner Ankunft einem  Gewirr aus Emotionen und Eindrücken gegenüber. Ein Erlebnisbericht.

Read More

Was vom Neuanfang geblieben ist: Acht Jahre nach Obamas Kairo-Rede.

Ein Rednerpult mit dem Präsidentenemblem vor rotem Vorhang, jeweils zwei Flaggen der Vereinigten Staaten und Ägypten und die ehrwürdige Festhalle der Universität Kairo: Diese Bühne hat sich Barack Obama am 4. Juni 2009 ausgesucht, um die Welt zu verändern.

Heute genau vor acht Jahren wollte der wenige Monate zuvor gewählte Präsident mit einer Rede adressiert an die islamische Welt, zumindest rhetorisch, einen Neuanfang (A new beginning) wagen. Read More

Zwischen Reminiszenz und Recycling

Wer die sich stetig wandelnde Landschaft der Popkultur aufmerksam verfolgt, wird gemerkt haben: Einiges sehen wir nicht zum ersten Mal. Auch abseits von Tattoo-Chokern, blinkenden Schuhen und gewollt hässlichen, natürlich-nur-ironisch-getragenen 80er-Looks feiern vor allem viele Serien ihr Revival und bewegen sich damit irgendwo zwischen Reminiszenz und Recycling.

[Ein Gastbeitrag von Sarah Elena Kirchmaier]

Read More

Die Hohe Kunst des (Nicht-) Wählens

Sonntag, kurz nach 18 Uhr. Der Souverän und Jörg Schönenborn haben gesprochen. Let the games begin. Was will uns der Wählerwille in seiner unendlichen Weisheit mitteilen? Will er jetzt Jamaica oder doch eher Küste? Zuckt die Ziege oder bleibt sie ruhig? Delphi war sicherlich einfacher. Wer ist eigentlich dieser Souverän und wo kann ich ihn treffen? Und was ist eigentlich mit den Wählerinn…ach, egal, lassen wir das. Read More

Vom „mündigen Bürger“ – eine Meinung

Eine offene, freie und demokratische Gesellschaft lebt vor allem von Partizipation der in ihr lebenden Menschen. Egal, ob ich mich heutzutage mit Freunden und Menschen meiner Umgebung unterhalte oder in Zeitungskommentaren, Blogs und Foren lese, immer und immer wieder fallen Begriffe wie Elite, Oberschicht, Medien, Presse etc. In der Regel entsteht bei mir der Eindruck, mein Gegenüber empfindet sich als nicht genug informiert, nicht genug beteiligt und nicht genug wahrgenommen. In der Regel entsteht bei mir der Eindruck, dass das so stimmt.

Read More

Ich bin ein Muslim

„Ich bin Muslima, wenn du etwas gegen Muslime hast“ steht auf einem Plakat mit der TV-Moderatorin Astrid Frohloff in der Berliner Antidiskrimierungskampagne „Gesicht zeigen!“. Auch ich denke mir oft, ich bin ein Muslim. Ich bin kein Muslim und kann persönlich wenig mit dem Islam anfangen. Ich meine das als Solidaritätsbekundung, ähnlich wie es die Kampagne tut. Aber meine Solidarität speist sich aus einem tiefen Gefühl des Verständnisses für die Situation der Muslime in Deutschland, das aus ganz persönlichen Verbindungen entspringt.In meiner Familie gibt es viele praktizierende Muslime und ebenso viele, bei denen Muslim sein nicht mehr ist, als ein Eintrag im Pass. Zu letzterer Gruppe gehören auch viele der in Deutschland lebenden Muslime. All jene werden von selbsternannten Abendlandrettern und sonstigen sogenannten Islamkritikern gemeint, wenn diese von der Islamisierung Deutschlands sprechen. Diese Rhetorik versucht Überfremdungsängste und Xenophobie hinter der Verteufelung einer vermeintlich rückständigen Religion zu verstecken. Diese Leute meinen aber nicht den Islam, sie meinen Migranten und deren Kinder und Enkelkinder als die vermeintlichen Repräsentanten des Islam. Der Wolf des Rassismus und der Menschenfeindlichkeit kommt im Schafspelz der Islamkritik daher.