Push it to the limit
Über manche Dinge regen wir uns gerne auf. Sie gehen uns richtig auf die Nerven, aber gerade noch nicht genug, dass wir etwas dagegen tun würden. Read More
Über manche Dinge regen wir uns gerne auf. Sie gehen uns richtig auf die Nerven, aber gerade noch nicht genug, dass wir etwas dagegen tun würden. Read More
Budapest ist sowohl für den europäischen als auch für den transkontinentalen Tourismus längst kein Geheimtipp mehr. Dabei weiß die ungarische Hauptstadt nicht nur durch ihre prominente Lage am Donauufer zu überzeugen. Etliche Wahrzeichen der Stadt haben es seit Ende der 80er auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes geschafft. Hier seien exemplarisch die Burg auf dem Budaer Berg mitsamt dem königlichen Palast, der Gellertberg mit dem Freiheitsdenkmal sowie, am gegenüberliegenden Ufer in Pest, das prunkvolle Parlament mit sage und schreibe annähernd 700 Sälen genannt.
„Trump, Brexit und der Aufstieg des Populismus“ heißt die Studie der renommierten US-Universität Harvard, in der die Politikwissenschaftler Inglehart und Norris die simple Frage stellen: Wer sind die Wähler rechtspopulistischer Parteien, wirtschaftliche Habenichtse oder kulturell Abgehängte? Was erklärt das Wahlverhalten besser, die Economic Insecurity- oder die Cultural Backlash-These? Read More
Zur Deutschen Bahn haben wir alle irgendeine Beziehung; ob wir mit ihr fahren, streik- oder baustellenbedingt nicht fahren können oder dank Fernbus-Konkurrenz nicht mit ihr fahren wollen. Irgendwie sind wir immer auf dem Laufenden.
Wer als Alleinstehender hierzulande ein Monatseinkommen von weniger als 917 Euro hat, also 60 Prozent des mittleren Bruttoeinkommens, gilt als armutsgefährdet. Auffallend oft betroffen sind laut Paritätischem Wohlfahrtsverband neben Arbeitslosen, Alleinerziehenden, Ausländern und Geringqualifizierten die Rentner, von denen 15,9 Prozent im Jahr 2015 in diese untere Kategorie fielen. Bundesweit lag die relative Armutsquote 2015 bei 15,7 Prozent, demnach sind Rentner im Vergleich leicht überdurchschnittlich arm. Doch das müsste nicht sein.
Analog zur progressiv gestalteten Einkommenssteuer, bei der Geringverdiener anteilig weniger als Besserverdiener zahlen, könnten die jährlichen Rentenanpassungen für Niedrigrentner höher als für andere Bezieher ausfallen, ohne dass unter dem Strich mehr Geld aus der Staatskasse fällig würde. Eine sinnvollere Verteilung der Gelder könnte für eine Senkung der Armutsquote sorgen – und nicht unbedingt eine Steigerung der Sozialausgaben. Doch bislang ist das Gießkannen-Prinzip mit mehr Rente für alle, einzig unterschieden nach Ost- und Westdeutschland, gängige Praxis: 2016 gab es im Westen ein Plus von 4,25 bzw. 5,95 Prozent im Osten, 2017 werden es voraussichtlich um die zwei Prozent sein. Darüber freuen sich die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland, allerdings trägt die Anpassung nicht zur gezielten Reduzierung von Armut in den unteren Einkommensschichten bei. Die Kosten einer flächendeckenden Rentenerhöhung sind für den Staat dennoch langfristig enorm.
Der Schlüssel für mehr Rentengerechtigkeit liegt nicht in der pauschalen Erhöhung von Staatsausgaben, sondern in der zielgerichteten Erhöhung der Bezüge wirklich sozial Bedürftiger: Darunter fallen Menschen mit Erwerbsminderung, Niedrigrentner und Ältere, die staatliche Grundsicherung auf Hartz IV-Niveau beziehen, also letztendlich alle, die unter oder nahe der 60 Prozent-Armutsschwelle von 917 Euro leben. Bevor dies geschieht, wird der Paritätische Wohlfahrtsverband wohl weitere Rekorde bei der Armutsquote verkünden können.
In Europa stemmt sich die EU gegen ihre bisher größte Identitätskrise. Populisten versuchen an Wählerstimmen zu gelangen, indem sie politische Zusammenhänge vereinfachen, gern auch verfälschen und sich als große Heilsbringer in Szene setzen. Überdies spielt jenen selbsternannten Rückeroberern nationaler Stärke in die Karten, dass sich einige Mitgliedsstaaten wie Polen und Ungarn im Clinch mit der EU um die Rückeroberung nationalstaatlicher Prärogativen befinden – Abbau westlicher Demokratie-Standards eingeschlossen.
Ein paar Flugstunden entfernt, auf der anderen Seite des großen Teichs, wütet ein von führenden Meteorologen einhellig als launisch charakterisierter Orkan scheinbar ziellos von Washington aus durch die unendlichen Weiten der Vereinigten Staaten, allein um seine Botschaft vom heruntergewirtschafteten Amerika unmissverständlich auf allen internetfähigen Endgeräten zu platzieren. Trump gegen alle. Fake News inklusive. Sein Motto: Isolieren oder verlieren. Read More
„The world will little note, nor long remember what we say here, but it can never forget what they did here.“
Irren ist bekanntlich menschlich. Und auch der wohl bekannteste amerikanische Präsident schien sich bisweilen zu irren. Gewiss, dieser Satz ist ein weitgehendend unbekannter Teil aus einem deutlich mehr geachteten Schriftstück. Die Rede ist von der Gettysburg Address, gehalten von Abraham Lincoln am 19. November 1863.
Von der Rede ist die wohl kürzeste Demokratiedefinition überliefert, mit der sich Abraham Lincoln in Demokratietheorie verewigt hat: „A goverment of the people, by the people and for the people“.
Wer sich die Rede zur Einweihung des Soldatenfriedhofs am Ort der wohl entscheidenden Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges zu Gemüte führt, dem wird eines auffallen: sie ist ungewöhnlich kurz. Read More
Gut gegen Böse, Freiheit gegen Unterdrückung, das ist die klassische Hollywood-Story – und immer aktuell. Wo momentan besonders viel Widerstand zum Schutz der Freiheit nötig scheint, hilft der Blick über den eigenen Planeten hinaus. Wie wird der Kampf gegen Freiheitsbekämpfer in der Galaxis geregelt?
Vor bald 500 Jahren sorgte ein einfaches Manuskript für die unwiderrufliche Re-Programmierung des Selbst- und Weltverständnisses des abendländischen Menschen. Nikolaus Kopernikus führte einer sich im Mittelpunkt des Universums wähnenden Menschheit ein kleines aber doch feines Detail vor Augen: Nicht um die Erde, nein, um die Sonne bewegen sich die Planeten auf kreisförmigen Bahnen.
Ein Vierteljahrhundert später holt Immanuel Kant die „kopernikanische Wende“ auf die Erde und leitet eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte des Denkens ein. Philosophie sollte nunmehr der Idee einer universalen Vernunft dienen, die sich der Fesseln von Staat und Religion entledigt. „Kritik“ als zentrales Mittel der Vernunft führt das Individuum in der Praxis zu Aufklärung und Selbstbestimmung. Read More
Das junge Familienglück in einer renovierten Altbauwohnung Berlins, Hashtag #berlinbleibtbezahlbar, gefolgt von hippen Start-Up-Mitarbeitern im Großraumbüro: Manchmal offenbaren sich die neuen Zielgruppen sehr deutlich in den Werbevideos dieser stolzen Partei, wie zur Berlin-Wahl 2016. Das mag auch mit dem sozialen Wandel zu tun haben, der ihr einen Großteil der Stammwähler genommen hat. Auch damit, dass die anvisierten jungen Erfolgreichen vielversprechende Wähler- und Mitgliederpotenziale bedeuten.
Doch kann eine Mitte-Links-Partei glaubwürdig bleiben, wenn sie die zur gesellschaftlichen Mitte gehörigen Arrivierten in den Mittelpunkt ihres Kurses rückt? Was bedeuten dann unsichere Jobs, geringe Bezahlung und soziale Notlagen von Menschen für das Geltungsbewusstsein einer Partei, die ein „Anwalt der sozial Schwachen“ sein will? Read More