Von Hölzchen auf Stöckchen

Manchmal, aber nur manchmal…soll man ja in der Stimmung sein, „über Politik“ zu diskutieren. Beziehungsweise über politische Themen. Beziehungsweise über – anstehende oder getroffene – Entscheidungen, Fragen, Werte, Probleme, die Relevanz für unser Zusammenleben haben. Beziehungsweise…“über Politik“ halt. Denn hinter dieser Phrase, die einen Spitzenplatz bei den Small-Talk-Downern innehat, stecken viele spannende Gespräche, die allerdings auch ihre Tücken haben.

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Was vom Neuanfang geblieben ist: Acht Jahre nach Obamas Kairo-Rede.

Ein Rednerpult mit dem Präsidentenemblem vor rotem Vorhang, jeweils zwei Flaggen der Vereinigten Staaten und Ägypten und die ehrwürdige Festhalle der Universität Kairo: Diese Bühne hat sich Barack Obama am 4. Juni 2009 ausgesucht, um die Welt zu verändern.

Heute genau vor acht Jahren wollte der wenige Monate zuvor gewählte Präsident mit einer Rede adressiert an die islamische Welt, zumindest rhetorisch, einen Neuanfang (A new beginning) wagen. Read More

Der Ton macht die Musik

Rhetorische Finesse, würdevolles Auftreten, Demut: Die Ansprüche an (demokratische) Staatsoberhäupter und Regierungschefs sind im 21. Jahrhundert mitnichten gesunken. Ganz im Gegenteil scheint das Amt des Präsidenten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung weiterhin übermenschliche Fähigkeiten vorauszusetzen. Trotz Aufklärung, Säkularisierung, Industrieller Revolution und Siegeszug der exakten Wissenschaften haftet dem Posten des Staatslenkers ein im gesellschaftlichen Mainstream längst verdrängt geglaubter Mythos an: Als Repräsentant seiner Nation umweht ihn ein postroyaler Souveränitätshauch, der einst weltliche und göttliche Macht zu vereinen trachtete.

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Zwischen Reminiszenz und Recycling

Wer die sich stetig wandelnde Landschaft der Popkultur aufmerksam verfolgt, wird gemerkt haben: Einiges sehen wir nicht zum ersten Mal. Auch abseits von Tattoo-Chokern, blinkenden Schuhen und gewollt hässlichen, natürlich-nur-ironisch-getragenen 80er-Looks feiern vor allem viele Serien ihr Revival und bewegen sich damit irgendwo zwischen Reminiszenz und Recycling.

[Ein Gastbeitrag von Sarah Elena Kirchmaier]

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Die Hohe Kunst des (Nicht-) Wählens

Sonntag, kurz nach 18 Uhr. Der Souverän und Jörg Schönenborn haben gesprochen. Let the games begin. Was will uns der Wählerwille in seiner unendlichen Weisheit mitteilen? Will er jetzt Jamaica oder doch eher Küste? Zuckt die Ziege oder bleibt sie ruhig? Delphi war sicherlich einfacher. Wer ist eigentlich dieser Souverän und wo kann ich ihn treffen? Und was ist eigentlich mit den Wählerinn…ach, egal, lassen wir das. Read More

Schall und Rauch

Budapest ist sowohl für den europäischen als auch für den transkontinentalen Tourismus längst kein Geheimtipp mehr. Dabei weiß die ungarische Hauptstadt nicht nur durch ihre prominente Lage am Donauufer zu überzeugen. Etliche Wahrzeichen der Stadt haben es seit Ende der 80er auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes geschafft. Hier seien exemplarisch die Burg auf dem Budaer Berg mitsamt dem königlichen Palast, der Gellertberg mit dem Freiheitsdenkmal sowie, am gegenüberliegenden Ufer in Pest, das prunkvolle Parlament mit sage und schreibe annähernd 700 Sälen genannt.

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It’s not just the economy, stupid

Trump, Brexit und der Aufstieg des Populismus“ heißt die Studie der renommierten US-Universität Harvard, in der die Politikwissenschaftler Inglehart und Norris die simple Frage stellen: Wer sind die Wähler rechtspopulistischer Parteien, wirtschaftliche Habenichtse oder kulturell Abgehängte? Was erklärt das Wahlverhalten besser, die Economic Insecurity- oder die Cultural Backlash-These? Read More